Luxman Reparaturen, Service usw.
- Ralph
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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Schicker Verstärker mit schicken Knöpfen. Glückwunsch zur gelungenen Reparatur, dann mal weiter mit der nächsten Baustelle. Diese fummeligen Lautsprecherklemmen hat Technics auch verbaut, aber es gibt schlechtere. Anakondas sollte man nicht unbedingt unterklemmen.
Ralf

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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Das passt gut hier hin. Luxman LV-112, linke Endstufe sollte defekt sein lt Verkäufer.

Optisch gab es, außer massenhaft kalten Lötstellen im Berrich der Endstufe und des Relais erstmal keine Auffälligkeiten.

Die Schutzschaltung hat zwar freigegeben, Ton gab es allerdings erst nach Klopfen am Relais rechts. Links gabs 200-400mV DC am Lautsprecherausgang, also definitiv zu viel. Rechts war mit 4mV i.O. Schuld war der STK. Mit einem Neuen liegen auf beiden Kanälen -14mV an. Damit gabs dann auch Ton!

Edit: Ein neues Relais gabs gleich mit dazu.

Ein Problem gabs aber noch: Auf einem Kanal hat das Lautstärkepoti am linksanschlag Ton durchgelassen, Ersatz hat mein defekter 103u gespendet. Die fehlenden, bzw. falschen Knöppe hat mein Transportschaden-110er spendiert. Gefällt mir sogar besser mit den roten Punkten
Sieht doch wieder schick aus der Prügel



Optisch gab es, außer massenhaft kalten Lötstellen im Berrich der Endstufe und des Relais erstmal keine Auffälligkeiten.

Die Schutzschaltung hat zwar freigegeben, Ton gab es allerdings erst nach Klopfen am Relais rechts. Links gabs 200-400mV DC am Lautsprecherausgang, also definitiv zu viel. Rechts war mit 4mV i.O. Schuld war der STK. Mit einem Neuen liegen auf beiden Kanälen -14mV an. Damit gabs dann auch Ton!


Edit: Ein neues Relais gabs gleich mit dazu.

Ein Problem gabs aber noch: Auf einem Kanal hat das Lautstärkepoti am linksanschlag Ton durchgelassen, Ersatz hat mein defekter 103u gespendet. Die fehlenden, bzw. falschen Knöppe hat mein Transportschaden-110er spendiert. Gefällt mir sogar besser mit den roten Punkten





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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Ich hatte mal für die Reparatur eines ähnlich konstruierten Luxman LV-113 eine Analyse der Endstufenschaltung inclusive STK3062 III angefertigt.
Das STK-Modul erledigt die ersten beiden Stufen eines Verstärkers, also in der Regel die gesamte Spannungsverstärkung (VAS = Voltage Amplifying Stages). Der zweite Teil einer Endstufe sind dann die Stromverstärkenden Stufen, welche - bei gleichbleibender Spannung - dann am Ausgang höhere Ströme ermöglichen.
Die gesamte Verstärkerschaltung besteht hier aus vier Stufen, zwei VAS Stufen (1) und (2), sowie zwei Stromstufen (3) und (4).
Ganz normal ist dabei auch die Über-Alles-Gegenkopplung vom Ausgang Stufe (4) zurück zum invertierenden Eingang Stufe (1) geführt.
Im Falle des Luxman LV-113 sieht die Analyse der Schaltungsstufen folgendermaßen aus (beide Kanäle dargestellt):

Leider ist der Schaltplan fast immer unübersichtlich, wenn STK-Module für die VAS verwendet werden. Die internen Details dieser Module sind oft nur schemenhaft als "Equivalent Circuit" dokumentiert. Wenig überraschend verbirgt sich fast immmer die Standardschaltung dahinter:
(1) gelb - Ein Differenzverstärker TR1+TR2 mit Stromquelle TR5 und Stromspiegel TR3+TR4 im Ausgang, gefolgt von
(2) rot - einer Emitterschaltung aus Treiber TR6 und Caskode-Transistor TR7 dazu, mit Konstantstromquelle TR8 als "Arbeitswiderstand" bzw. Gegenpart auf der negativen Seite. Dazwischen sitzt der dritte Bestandteil dieser Stufe, die Ein-Transistor-Konstantspannungsquelle Q7113 (geschaltet als Vbe Multiplier), welche mittels Poti präzise auf eine Spannung eingestellt werden kann, welche in der hintersten Stufe (4) (blau) den Ruhestrom korrekt einstellt.
Hier noch mal die Gesamtschaltung des linken Kanals, wenn man das STK3062 III Modul im Schaltplan auflöst:

Schwer erkennbar war im Original-Schaltplan, dass die Treiber Q7107+Q7105 in Stufe (3) violett eigentlich Darlington-Transitoren sind.
Wie gesagt, hier ist der Luxman LV-113 gezeigt, welcher dem LV-112 sehr ähnlich ist.
- Johannes
Das STK-Modul erledigt die ersten beiden Stufen eines Verstärkers, also in der Regel die gesamte Spannungsverstärkung (VAS = Voltage Amplifying Stages). Der zweite Teil einer Endstufe sind dann die Stromverstärkenden Stufen, welche - bei gleichbleibender Spannung - dann am Ausgang höhere Ströme ermöglichen.
Die gesamte Verstärkerschaltung besteht hier aus vier Stufen, zwei VAS Stufen (1) und (2), sowie zwei Stromstufen (3) und (4).
Ganz normal ist dabei auch die Über-Alles-Gegenkopplung vom Ausgang Stufe (4) zurück zum invertierenden Eingang Stufe (1) geführt.
Im Falle des Luxman LV-113 sieht die Analyse der Schaltungsstufen folgendermaßen aus (beide Kanäle dargestellt):

Leider ist der Schaltplan fast immer unübersichtlich, wenn STK-Module für die VAS verwendet werden. Die internen Details dieser Module sind oft nur schemenhaft als "Equivalent Circuit" dokumentiert. Wenig überraschend verbirgt sich fast immmer die Standardschaltung dahinter:
(1) gelb - Ein Differenzverstärker TR1+TR2 mit Stromquelle TR5 und Stromspiegel TR3+TR4 im Ausgang, gefolgt von
(2) rot - einer Emitterschaltung aus Treiber TR6 und Caskode-Transistor TR7 dazu, mit Konstantstromquelle TR8 als "Arbeitswiderstand" bzw. Gegenpart auf der negativen Seite. Dazwischen sitzt der dritte Bestandteil dieser Stufe, die Ein-Transistor-Konstantspannungsquelle Q7113 (geschaltet als Vbe Multiplier), welche mittels Poti präzise auf eine Spannung eingestellt werden kann, welche in der hintersten Stufe (4) (blau) den Ruhestrom korrekt einstellt.
Hier noch mal die Gesamtschaltung des linken Kanals, wenn man das STK3062 III Modul im Schaltplan auflöst:

Schwer erkennbar war im Original-Schaltplan, dass die Treiber Q7107+Q7105 in Stufe (3) violett eigentlich Darlington-Transitoren sind.
Wie gesagt, hier ist der Luxman LV-113 gezeigt, welcher dem LV-112 sehr ähnlich ist.
- Johannes
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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Deine Schaltungsanalysen sind immer interessant zu lesen, super
Habe den defekten STK3062III mal aufgebrochen.
Offensichtlich defekt zeigt sich dem meinen Auge erstmal nichts. Der Inhalt ist doch kleiner als ich erwartet habe.

Die Netzspannung hatte ich auch noch auf 240V gestellt, damit wird der STK nicht ganz so warm. Waren vorher ca. 60°.
Mit den im SM angegebenen 8mV über beide Emitterwiderstände für die Ruhestromeinstellung nach 30min Betrieb bleibt der Kühlkörper seinem Namen gerecht...kühl.

Habe den defekten STK3062III mal aufgebrochen.
Offensichtlich defekt zeigt sich dem meinen Auge erstmal nichts. Der Inhalt ist doch kleiner als ich erwartet habe.

Die Netzspannung hatte ich auch noch auf 240V gestellt, damit wird der STK nicht ganz so warm. Waren vorher ca. 60°.
Mit den im SM angegebenen 8mV über beide Emitterwiderstände für die Ruhestromeinstellung nach 30min Betrieb bleibt der Kühlkörper seinem Namen gerecht...kühl.

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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Danke.
Wo im Modul könnte der Schaden liegen?
Nach meiner Erfahrung ist der Schwachpunkt in dieser Schaltung der steuernde Transistor der zweiten Stufe ist, hier TR6 bzw der Cascode-Transistor dazu TR7. Gerade TR7 muss hart arbeiten, weil er dauerhaft vergleichsweise hohen Arbeitsstrom bei hoher anliegender Spannung aushalten muss.
Das ist nicht nur bei STK, sondern auch bei diskreter Implementierung dieser Schaltung der Fall.
Auf Deinem Innenbild des STK3062 III erkennt man, dass einer der Transistoren (sehen wie weiße Flecken aus) ein etwas größeres "Die" (Chip-Segment) hat. Das könnte TR6 oder TR7 sein. Ich vermute, dass dieser Transistor einen Schaden hat.
Eigentlich müsste genauso häufig der Partner-Transistor zur negativen Seite hin betroffen sein: Der als Konstantstromquelle betriebene TR8. In der Praxis trifft es aber meistens TR6 und/oder TR7, egal ob in einem Yamaha Receiver der 2010er Jahre oder einem STK-Modul der 1980er Jahre.
Umstellung auf 240V Netzspannung
Gute Idee, das reduziert die Verlustleistung in der Schaltung.
Ruhestrom
8mV über beide Emitterwiderstände ist sehr moderat. Da bleibt alles schön kühl.
- Johannes

Wo im Modul könnte der Schaden liegen?
Nach meiner Erfahrung ist der Schwachpunkt in dieser Schaltung der steuernde Transistor der zweiten Stufe ist, hier TR6 bzw der Cascode-Transistor dazu TR7. Gerade TR7 muss hart arbeiten, weil er dauerhaft vergleichsweise hohen Arbeitsstrom bei hoher anliegender Spannung aushalten muss.
Das ist nicht nur bei STK, sondern auch bei diskreter Implementierung dieser Schaltung der Fall.
Auf Deinem Innenbild des STK3062 III erkennt man, dass einer der Transistoren (sehen wie weiße Flecken aus) ein etwas größeres "Die" (Chip-Segment) hat. Das könnte TR6 oder TR7 sein. Ich vermute, dass dieser Transistor einen Schaden hat.
Eigentlich müsste genauso häufig der Partner-Transistor zur negativen Seite hin betroffen sein: Der als Konstantstromquelle betriebene TR8. In der Praxis trifft es aber meistens TR6 und/oder TR7, egal ob in einem Yamaha Receiver der 2010er Jahre oder einem STK-Modul der 1980er Jahre.
Umstellung auf 240V Netzspannung
Gute Idee, das reduziert die Verlustleistung in der Schaltung.

Ruhestrom
8mV über beide Emitterwiderstände ist sehr moderat. Da bleibt alles schön kühl.
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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Musste doch nochmal an den 112 ran, der Front/Rear-Aux Schalter ist oft in eingedrückter Stellung klemmen geblieben. Konnte diesen Typ Schalter vor nicht allzu langer Zeit noch als Neuware auftreiben und hatte somit zufälligerweise Ersatz da.



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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Habe mich vor ein paar Tagen mal dem R-600 angenommen. War nichts defekt, nur das Übliche (Kontaktprobleme und kalte Lötstellen, Front und Schalter nass reinigen). Wurde wohl vor etlichen Jahren mal der rechte 2SC1030 getauscht.



Von unten

Leider hat man hier auf den Gewinden der Potis eine Art Lack aufgebracht, wodurch sich beim Lösen irgendwann nicht mehr nur die Mutter, sondern gleich das ganze Gewinde-Teil des Volume Poti drehte...das loszubekommen war *lustig*. Ließ sich aber wieder instandsetzen....

Die kleineren Elkos hab ich auch gleich neu gemacht, die blauen Matsushitas waren zwar hier nicht ausgelaufen, aber bisher in allen Technicsen die ich hatte. Also raus.
Man sieht es im Bild ganz gut, dass die beiden Widerstände rechts die Platine rösten, machen ja immerhin aus 70V 12V. Das wird so heiß, dass man auch die Platinenunterseite kaum anfassen kann. Vielleicht fällt mir ja demnächst mal was ein, wie man das kühler lösen kann.

Ansonsten: läuft


Von unten
Leider hat man hier auf den Gewinden der Potis eine Art Lack aufgebracht, wodurch sich beim Lösen irgendwann nicht mehr nur die Mutter, sondern gleich das ganze Gewinde-Teil des Volume Poti drehte...das loszubekommen war *lustig*. Ließ sich aber wieder instandsetzen....
Die kleineren Elkos hab ich auch gleich neu gemacht, die blauen Matsushitas waren zwar hier nicht ausgelaufen, aber bisher in allen Technicsen die ich hatte. Also raus.
Man sieht es im Bild ganz gut, dass die beiden Widerstände rechts die Platine rösten, machen ja immerhin aus 70V 12V. Das wird so heiß, dass man auch die Platinenunterseite kaum anfassen kann. Vielleicht fällt mir ja demnächst mal was ein, wie man das kühler lösen kann.
Ansonsten: läuft


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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Hallo!
Mein Luxman PD289 Dreher macht mir Probleme mit statischer Elektrizität. Nach Abspielen einer LP Seite bekomme ich beim Anfassen eine elektrostatische Entladung ab, wo der kleine Funke auch im Hellen zu sehen ist.
Letzte Woche habe ich meine Elektor-The PreAmp (1987)-Vorstufe zerballert.
Eigentlich sollte der Ladungsausgleich zwischen Schallplatte und Tonarm über den Mitteldorn erfolgen - so meine Vermutung. Daher habe ich das SM herunterladen - doch eine Verbindung zwischen Mitteldorn und Tonarm habe ich im Schaltplan nicht gefunden.
Hat jemand einen sachdienlichen Hinweis, wie das Problem mit der Aufladung zu beheben wäre?
Viele Grüße
Peter
Mein Luxman PD289 Dreher macht mir Probleme mit statischer Elektrizität. Nach Abspielen einer LP Seite bekomme ich beim Anfassen eine elektrostatische Entladung ab, wo der kleine Funke auch im Hellen zu sehen ist.
Letzte Woche habe ich meine Elektor-The PreAmp (1987)-Vorstufe zerballert.
Eigentlich sollte der Ladungsausgleich zwischen Schallplatte und Tonarm über den Mitteldorn erfolgen - so meine Vermutung. Daher habe ich das SM herunterladen - doch eine Verbindung zwischen Mitteldorn und Tonarm habe ich im Schaltplan nicht gefunden.
Hat jemand einen sachdienlichen Hinweis, wie das Problem mit der Aufladung zu beheben wäre?
Viele Grüße
Peter
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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Bei meinem Thorens hatte ich das gleiche.
Ein dünner Draht hat das Problem gelöst :

Der Mitlaufbesen macht die Sache perfekt.
VG Werner
Ein dünner Draht hat das Problem gelöst :

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Re: Luxman Reparaturen, Service usw.
Hallo Werner,
der Plattenteller bei meinem Luxman ist aus Aludruckguss, also ohne Kunststoff. Da hilft die kreative Lösung mit dem Draht bei meinem Dreher nicht.
Es fehlt eine leitende Verbindung zwischen Tonarm und Mittendorn.
Frage ist, wo sollte diese sein?
Viele Grüße
Peter
der Plattenteller bei meinem Luxman ist aus Aludruckguss, also ohne Kunststoff. Da hilft die kreative Lösung mit dem Draht bei meinem Dreher nicht.
Es fehlt eine leitende Verbindung zwischen Tonarm und Mittendorn.
Frage ist, wo sollte diese sein?
Viele Grüße
Peter