Gerätevorstellungen - auch wie früher
- Armin777
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Anfang der 1970er Jahre, als der Hifi-Markt anfing so richtig zu wachsen, ging der japanische Hersteller General Co. unter dem Handelsnamen Teleton auf den europäischen Markt. Hier wollte man besonders im unteren Preissegment punkten. Nachdem sich der Mitsubishi-Konzern mit 50% an dem Unternehmen beteiligt hatte und Elektronik für die Geräte dazu steuerte, ging das Geschäft richtig los. Um in der Masse aufzufallen, hatte man das deutsche Designerteam Rommel und Schoen mit der äußeren Gestaltung beauftragt. Es kamen dann recht auffällige Kunststoffkreationen im Softline-Design zustande, die sich aber gar nicht schlecht verkauften, waren sie doch auch immer sehr preiswert. So mancher Konfirmant erhielt dann eine Teleton-Anlage geschenkt damals.
Der A-300 war der Einstiegsverstärker für rund 250,- DM mit immerhin zwei mal 12 Watt sinus an 8 Ohm bei 0,1% Klirr. Es gab sogar zwei beleuchtete VU-Meter, aber hinten ausschließlich DIN-Buchsen auch für die Lautsprecher, dazu vier Schiebepotis. Front und Gehäuse sind aus Kunststoff, dennoch aber erstaunlich robust. Und zuverlässig waren diese Geräte auch.
So sieht der A-300 von innen aus, in der Mitte die Endstufe (der Boden wird als Kühlkörper genutzt), rechts vorne der Phono-Entzerrer-Vorverstärker, der eigentliche Vorverstärker steht hochkant hinter den Schiebepotis. Dazwischen noch die Ansteuerung für die beiden beleuchteten Zappler. Sehr einfach das Ganze, aber eben zuverlässig, geht kaum kaputt.
Und ins hifi-wiki hat es der Kleine ab heute auch geschafft!
Beste Grüße
Armin
Armin
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Dieser Receiver aus dem Jahr 1973 sieht recht unscheinbar aus, hat es aber ganz schön dick hinter den Ohren. Er kostete damals stolze 1.198,- DM und stand somit in Konkurrenz zu dem damals überaus erfolgreichen Marantz 2215, welcher sogar noch 200,-DM teurer war. Der Marantz leistet zwei mal 15 Watt sinus an 8 Ohm, der Kenwood bei gleicher Messmethode sogar zwei mal 22 Watt sinus an 8 Ohm.
Darüberhinaus bietet der Kenwood neben Phono, Anschlüsse für zwei Tapes, eines davon zusätzlich über DIN-Buchse und noch zweimal Reserve (AUX). Obendrauf gab es sogar noch einen zur Quelle zumischbaren Mikrofoneingang auf der Frontplatte.
Der krasse Unterschied zum Marantz liegt aber eindeutig im Empfangsteil, was da beim Kenwood an Stationen, völlig rauschfrei in Stereo empfangen wird, ist kaum zu übertreffen.
Sender die andere gerade mal in mono und total verrauscht empfangen, kamen hier störungsfrei und sauber in stereo herein. Mit der schmucken grün beleuchteten Skala kann er sich auch optisch sehen lassen. Auch die serienmäßigen Holzseitenteile in Palisanderfärbung und die Chromeinfassungen an der Front lassen ihn durchaus attraktiv wirken.
Überzeugen kann er durch seinen überaus robusten Aufbau, der beinahe unkaputtbar scheint. Es ist kein Wunder, dass man diese und ähnliche Receiver sehr häufig in Handwerker-Werkstätten findet, wo sie bis heute von morgens bis abends für Hintergrundbeschallung sorgen.
Beste Grüße
Armin
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- Armin777
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Das deutsche Unternehmen im Schwarzwald kam 1978 in finanzielle Schieflage und die Absätze mit den aufwändigen und teuren Receivern 9240 und 9260 gingen ebenfalls abwärts. Die japanische Konkurrenz war einfach preiswerter und mindestens ebenso gut, sah dafür allerdings wesentlich besser aus. Saba kauften nur noch ältere Leute. Man musste sich also etwas überlegen. ITT/Schaub Lorenz hatte es im selben Jahr bereits vorgemacht, die kauften ihre Anlagen einfach in Japan ein und ließen sich die Frontplatten entspechend bedrucken - und waren damit ziemlich erfolgreich. Also wandten sich die Saba-Manager an Sanyo (ITT hatte sich an Mitsubishi gewendet) und orderten dort Verstärker, Tuner, Kassettendecks und Plattenspieler. Und das lief dann auch viel besser, die Geräte sind bis heute recht beliebt. Andere Hersteller taten dann dasselbe, wie Blaupunkt artech (Sansui und Yamaha), Nordmende und Siemens (Sanyo) und auch WEGA (Aiwa/Sony).
Der größere der beiden Verstärker der VS-2160 (der kleinere hieß VS-2080) leistete zwei mal 80 Watt sinus an 4 Ohm, hatte eine stabile Aluminumfront, wahlweise in schwarz oder silber, dazu zwei beleuchtete VU-Meter und gediegene Metallknöpfe.
Die einzigen Unterschiede zum Sanyo-Modell (DCA-611) waren zusätzliche DIN-Buchsen an der Rückseite, eine etwa anders gestaltete Front und die SABA-Front war breiter und hatte zwei Griffe rechts und links, die ein wenig nach Studio-Equipment wirken sollten. Technisch waren die beiden baugleich. Sanyo verlangte für seinen Verstärker 650,-DM, Saba hingegen 900,-DM. Dennoch wurde der Saba besser verkauft als der Sanyo. Das lag wohl an dem schlechten Ruf der Marke Sanyo (wobei dieser überhaupt nicht gerechtfertigt ist!).
Immerhin findet man zwei Phoneingänge an dem Verstärker, einen recht soliden Aufbau und, die absolute Domäne der Marke Sanyo, Hybrid-Endstufen mit STK-ICs. Funktionieren aber bis heute einwandfrei. In der Serie gab es noch den Tuner TS-2000, das Kassettendeck CS-2000 und den Plattenspieler PSP-910. Die Boxen Ultra Hifi Professional 1300 kamen nach wie vor von Isophon in Berlin.
Genützt hat es der Marke am Ende nicht mehr, 1979 gab man die Hifi-Sparte auf, 1980 wurde das gesamte Unternehmen an an Thomson (Frankreich) verkauft.
Beste Grüße
Armin
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Ich glaube, so'n ollet CS-2000 steht bei mir noch irgendwo...
Und beim KR-4050 gebe ich Dir absolut recht, Armin. Eine tolle Kiste und einer der meistunterschätzten Receiver. Mag ich auch sehr.
Und beim KR-4050 gebe ich Dir absolut recht, Armin. Eine tolle Kiste und einer der meistunterschätzten Receiver. Mag ich auch sehr.
Beste Grüße, Peter
- Armin777
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Der TA-5650 ist der "kleine" V-FET-Vollverstärker von Sony aus dem Jahr 1975, der größere Bruder hieß TA-8650. Den kleinen gab es auch in schwarz von WEGA als V-4810, sonst völlig baugleich. Die V-FET-Transistoren sind spezielle Transistoren, die Sony selbst enwickelt und hergestellt hat und die unter Anhängern als besonders intensiv klingend gelten. Tatsache ist, dass man den Eindruck gewinnen kann, dass man "mehr" hört, wenn man einen V-FET in der Kette hat. Messbar ist allerdings nichts, daher auch nicht nachweisbar.
Ein sehr solide gebauter Verstärker mit zwei mal 60 Watt sinus an 8 Ohm, hat zwei Phonoeingänge (beide MM), drei mal AUX/Tuner und zwei mal Tape. Zusätzlich kann noch ein Equalizer eingeschleift werden, es ist aber kein Pre Out/Main In. Die Holzseitenteile sind immer dabei, so kostete der TA-5650 damals 1.298,-DM. Unter Sammlern immer noch sehr gesucht und begehrt, aber nicht leicht zu bekommen.
Aber Vorsicht, wenn die V-FET-Endtransistoren kaputt gehen gibt es so gut wie keine Rettung mehr. Man merkt es meist daran, dass die Wiedergabe stark verzerrt ist.
Beste Grüße
Armin
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Uuuups ,keine Ersatztypen mehr verfügbar?Armin777 hat geschrieben: Donnerstag 23. Januar 2025, 16:47
Aber Vorsicht, wenn die V-FET-Endtransistoren kaputt gehen gibt es so gut wie keine Rettung mehr. Man merkt es meist daran, dass die Wiedergabe stark verzerrt ist.
Das ist jetzt aber mal wirklich ärgerlich und schade
Grüße Martin
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- Armin777
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Die kleinen Receiver von Yamaha verkauften sich schon immer ganz gut, hier wurde stets gute Qualität für relativ wenig Geld geboten. So auch dieser RX-360 von 1992, der den Vorgänger RX-350 ablöste. Es gab noch größere Brüder RX-460, RX-550, RX-750 und RX-950.
Aber auch beim Kleinsten können schon zwei Paar Lautspecher angeschlossen werden, es gibt Phono Magnet und einen automatischen Sendersuchlauf mit Speicher für 24 FM und 16 AM-Stationen. Mit zwei mal 55 Watt an 4 Ohm nach DIN ist er in dieser Preisklasse auch nicht schwach auf der Brust, sondern kann sehr gut mithalten.
Was man für den niedrigen Preis bekam, war Zuverlässigkeit und Langlebigkeit - er tut ja auch heute noch problemlos seinen Dienst, hier mussten nur die Lampe, das Relais, der Backup-Elko und ein anderen Elkos erneuert werden, der Rest war Fleißarbeit (Einstellarbeiten und Putzen). Gebraucht noch immer sehr preiswert zu bekommen, als Einstiegsreceiver sehr zu empfehlen.
Beste Grüße
Armin
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Ich hab im Schlafzimmer nen kleinen CR-240 spielen.... nach Austausch der Endstufen-ICs spielt der auch wieder sehr schön !
Ach ja, und abstauben könnte ich ihn auch mal wieder
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Gruß, Martin
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher
Den Yamaha RX-360 habe ich meinen Eltern 1993 auch geschenkt. Mit CDX-396 und KX-393. Dazu hatte ich ihnen ein Pärchen IQ Mini Lady. War eine schön aufspielende Zusammenstellung. Meine Mutter wollte seinerzeit keine größeren Lautsprecher haben. Mußten in die Schrankwand integriert werden. Hatte da aber in den Fächern Luft.
Beste Grüße, Peter