Gerätevorstellungen - auch wie früher

Der Begriff Gedöns bezeichnet umgangssprachlich überflüssige Gegenstände, die für den alltäglichen Gebrauch nicht unbedingt nötig sind
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Kimi
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher

#61

Beitrag von Kimi »

Tolle Story und auch das Foto ist dir richtig gut gelungen :thumbup:
"Autofocus has ruined quality"
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Captn Difool
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher

#62

Beitrag von Captn Difool »

Die C-280L ist für viele ein Traumvorverstärker, auch für mich. Ich kenne die Autopreise von damals nicht, aber ich glaube, 1990 hat ein Golf III soviel wie die 280L gekostet....

Die Yamaha CX-1/MX-1 waren sozusagen der Abschied des Herstellers von anspruchsollem HiFi. Ich habe das ganz anders aussehende Vorgängermodell davon, in Titansilber, die CX-830. Der Trick von Yamaha war das "Reverse-RIAA" als Gegenkopplung, welches 3dB mehr Rauschabstand brachte. Die MC-Stufen sind im Rauschen unerreicht, 90-91dB waren hier die Werksangaben und bei den sehr leisen Ortofon-MC kann ich das bestätigen, selbst bei Lauthören, hebe ich den Tonarm ab, Totenstille, nicht der kleinste Mucks. Selbst Accuphase rauscht mehr. BTW. Yamaha ist für mich der "Accuphase für Arme". Denn von den Verzerrungsdaten wie auch Rauschen und Frequenzgang nehmen sie sich nicht viel mit den Accus, allerdings haben die Accus eine spürbar deutlich höhere Verarbeitugnsqualtität und Wertigkeit. Das ist dann wirklich was für Perfektionisten. Äußerlich kam Yamaha noch mit der "Centennial-Serie" da in die Nähe, aber eben nur mit etwas Abststand in die Nähe der Accus. Man kann sich fragen, was man mit so einem Gigantenpaar wie die M-1000 soll? Nun ja, der extreme Überschuß an Leistungsreserven sollte nicht mal den geringst wahrnehmbaren Dynamikeinbruch erlauben, selbst bei B+W-Lautsprechern, deren Wirkungsgrad bekanntlich gering ist. Ich glaube beim Einschalten dieser Monster, flackert kurz mal die Zimmerbeleuchtung.... :lachend:

Danke an Armin für die Vorstellung. :thumbup:
Gruß André
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Armin777
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher

#63

Beitrag von Armin777 »

Niko, der Tischlermeister, mit dem wir schon seit mehr als einem Jahrzehnt zusammenarbeiten und dem die retro-tischlerei.de gehört, hat uns gebeten von dem letzten Marantz Woodcase in amerikanisch Nussbaum Fotos für sein Webseite zu machen. Haben wir natürlich gern gemacht und Ihr könnt daran teilhaben. Niko arbeitet wirklich extrem sauber...

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So ein Gehäuse kostet jetzt komplett zweimal geölt, gewachst und poliert 379,-€
Beste Grüße
Armin von good-old-hifi.de
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Bodi_061
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher

#64

Beitrag von Bodi_061 »

Das Woodcase, in amerikanisch Nussbaum steht dem Marantz ausgezeichnet! Fantastische Arbeit von Niko! :thumbup:

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Gruß Joachim.

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Armin777
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Re: Gerätevorstellungen - auch wie früher

#65

Beitrag von Armin777 »

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1983 hatte man bei Kenwood eine Idee, wie man den Umsatz ankurbeln kann. Man brachte eine neue Serie von Vorverstärkern und Endstufen heraus, die sehr preiswert waren, aber die auf keinen Fall "billig" wirken sollten. So nannte man die neue Serie BASIC, was darauf hinweisen sollte, dass der Hersteller hier auf alles Überflüssige verzichtet und sich nur auf das Wesentliche konzentriert. Und das ganz im Sinne des potentiellen Käufers, der viel Hifi für wenig Geld möchte.

Die ersten Geräte waren dann der C1-Vorverstärker und die M1-Endstufe. Diese kosteten 498,-DM und 698,-DM, boten aber alles, was der Hifi-Freund wirklich brauchte. Zum Preisvergleich, der kleinste Vorverstärker im Yamaha-Programm, der C-60 kostete 1.198,-DM, die kleinste Endstufe dazu M-40 gleich 998,-DM. Man sieht wie groß die Ersparnis war. Wegen des kommerziellen Erfolgs schob man in demselben Jahr größere Modelle nach, den C2 und die M2 - diesmal sogar mit dem SIGMA-Drive-System von Kenwood. Auch die waren überaus erfolgreich.

Als die Baureihen 1986 ausverkauft waren, kamen die Nachfolger auf den Markt und hießen dann BASIC M1A und M2A. Die Leistung blieb gleich, man verzichtete aber auf die SIGMA-Drive-Technik, auf das auch bei den anderen Serien mittlerweile verzichtet wurde. Dafür hat die BASIC-M2A Leistung satt mit zwei mal 250 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN - und das für 1.498,-DM! Die orangefarbigen LED-Balkenanzeigen, zwei Pegelsteller und zwei Schalter (für Peak-Hold 1 oder 3 Sekunden und hohe oder niedrige Empfindlichkeit), sowie einen Lautsprecherwahlschalter - mehr ist da nicht - BASIC halt. Genügt ja schließlich auch völlig.

Schließlich sind die Endstufen in der so genannten DLD-Technik aufgebaut, was bedeutet, dass man pro Kanal eine große und eine kleine Endstufe hat, die kleine mit niedriger Spannung, die große mit hoher Spannung und dazwischen ein sehr schneller Schalter, der je nach Pegel immer nur die kleinen Endstufen ansteuert und erst bei sehr hohen Pegeln auf die großen Endstufen zugreift. Dazu gibt es noch einen großen Lüfter, der bei Bedarf dafür sorgt, dass den Endstufen nicht zu warm wird. Um so erstaunlicher, dass diese Boliden "nur" 15,5kg wiegen.
Beste Grüße
Armin von good-old-hifi.de

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